Sonntag, 3. Mai 2015
Wickerman und die Blaue Blume im Spessart
Samstag, 21. März 2015
PanGelage
Lauschet meiner Geschichte, die zu dieser Kostbarkeit sich
fügte. Als die Welt noch rau und ungeordnet war, da trafen sich die Erdenmutter
Rea und Kronos, der Vater der Zeit. Manche erzählen auch, es waren einst der
Erdenkörper Gaia und ihr Geliebter Aither, welcher ist der Himmel und die Seele
der Welt. In jedem Falle, da ist man sich einig, Urgewalten waren es, die
zeugten unseren geliebten Pan. Denn Rea gebar Kronos viele Kinder, doch dieser
verschlang sie mit Haut und Haar. So ging es Jahr um Jahr, bis Rea den Zeus
gebar. Nach Kreta floh sie und verbarg ihn im Berge Ida, wo jämmerlich er
weinte und einsam war. So fand ihn die Nymphe Amalthea, wiegte und liebte ihn
im ersten Augenblicke. Die nun erleichterte Mutter Rea gab ihr Kraft eines
Zaubers die Gestalt einer strahlend weißen Ziege, die den Zeus nährte mit
heiliger Milch, sowie aus ihren Hörnern mit Nektar und Ambrosia. Doch an manchem
Tage, da weinte auch der satte und viel geliebte Zeus und damit sein Vater ihn
nicht höre, schickte Rea kleine Geister zum Berge. Die machten Krach und
schlugen mit Löffeln auf Töpfe und Pfannen. Aber der weise Kronos argwöhnte
dennoch, ihm könne die Quelle des Krachs zu Schaden gereichen. Riesig wie er
war, beugte er sich nieder und schaute mit seinem gewaltigen Auge in die Höhle.
So erblickte er die seltsam schöne Amalthea, die war halb Nymphe halb Ziege,
und er entbrannte in wilder Lust zu ihr. So wild, das sie beim glühend heißen Liebesakt
eins ihrer Hörner verlor – welches heute jeder wohl kennt als das magische
Füllhorn. Doch wichtiger noch: Bald gebar Amalthea einen ihr gleichsam seltsam
schönen Sohn: halb Mensch, halb Bock. Den wilden und lustvollen Pan, Gott der
Hirten und der ungebändigten Natur. Nur in tiefster Nacht, sieht man ihn ruhen
und mit sehnsüchtigem Blicke, ganz verliebt schaut er zum Firmament: wo seine
mondweiß schimmernde und zarte Geliebte zieht sachte ihre Bahn. Noch im Schlummer
flüstert er ihren Namen in die Nacht: Selene. Selene. Selene. Die schönsten
Lieder dichtet er ihr und webt sich ein Vlies von der schneeweißesten Wolle all
seiner Herden. Das vollendete Vlies leuchtet ihr, verlockend aus den schattigen
Wäldern und Selenes Blick ist gebannt. Sie eilt hinab auf die Erde, verführt
vom dem Schimmern und berauschendem Flötenklang. Beim Liebespiel verteilte sich
ihr Mondstaub, flirrend und funkelnd, in den Zweigen des Dickichts, dessen Sträucher
von da an Zaubernüsse trugen. Doch zerrissen ward auch das Vlies und ein
zweites Mal ließ sich Selene nicht mehr täuschen. So jagt Pan liebestoll, die
eine wie die andere Schönheit durch den Wald. Aber nie vergisst er seine ach so
ferne Geliebte: scheint ihm doch zur Erinnerung seine Tochter panséli̱nos stets wiederkehrend als
voller Mond. So kostet nun vom zarten Schaume, der uns fließt aus
den Brüsten der Amalthea, die den schönen Pan gebar, und welcher ist gekrönet
von Selenes Zaubernuss und süß von Amaltheas Nektar. - (c)Nuit 2015
Zu Ehren des Pan und der erwachenden Kraft des Frühlings in den Wäldern schwelgten wir in einem Sabbatfestmahl mit poetischer Note - fröhlich, ausschweifend und bunt mit jungen Kräutern frisch von der Wiese und viiielen Eiern.
Zu Ehren des Pan und der erwachenden Kraft des Frühlings in den Wäldern schwelgten wir in einem Sabbatfestmahl mit poetischer Note - fröhlich, ausschweifend und bunt mit jungen Kräutern frisch von der Wiese und viiielen Eiern.
Montag, 2. Februar 2015
Die Zauberruten der Brighid


Mit der geschmückten Frühlingsrute „barrag Bride“ und Opfergaben für die Wesen im Wald liefen wir über Schnee und Pfützen zu einem Holunderbusch, der schon seit einigen Jahren die Zauberruten für Brighid/Cailleach beherbergte. Wir riefen Brighid zu uns, die nun wieder über das Land zieht und Wärme - den Atem des Lebens – bringt. Cailleach selbst, der dunkle, zerstörerische, tosende Winteraspekt der Brighid, beendet ihre Herrschaft, die zu Samhain begann. Damals legten wir die Winterrute „slachdan“ im Wald nieder. Zu Imbolc erweckt Cailleach selbst die Erdschlange, die für neues Wachstum und das Neuerblühen der Erdkräfte steht, und verwandelt sich in einen Stein. Wir tauschten die Ruten aus. Die Tage werden heller und der Frühling lässt hoffentlich nicht mehr lange auf sich warten ….
Sonntag, 21. Dezember 2014
Heck(s)enzauber und Neunerlei
Der Wind brauste über die Felder, auf denen die Schafe sich zusammenkuschelten. In den Hecken zwischen den Feldern legten wir unsere Opfergaben nieder, Nüsse, Äpfel, Vogelfutter, so wie auch der nordische Gott Oski als Freudenspender den Menschen in dieser dunklen Zeit Geschenke macht. Außerdem ist er der Wunscherfüller und so haben wir, dort in den Hecken zwischen den Welten, Wunschkerzen mit der Wunschrune Wunjo geweiht. Tief in der Nacht wurden sie dann am traditonellen Julblock entzündet und belebt (Brandblasen inklusive), während wir Lieder sangen und das klassisch erzgebirgische Neunerlei verspeisten: u.a. Klöße für großes Geld, Linsen für kleines Geld, Buttermilch für Gesundheit, Kirschkompott für die Süße im Leben... und am darauffolgenden Morgen wurde die Asche eingesammelt, denn man sagt ihr große magische Kraft nach und wer weiß, wann wir die bis zum nächsten Julfeuer gebrauchen können...
Freitag, 31. Oktober 2014
Begegnung mit der Knochenfrau
Wir hüllen uns in Dunkelheit, den schaurig naht die Nacht. Lasst die Schatten unsere Lehrmeister sein. Wir suchen die Alte, die Bleiche, die Wächterin der Zeit, die am Ende aller Dinge steht. Wo nichts mehr ist, ist sie. Singend. Ursilben formend. Entlockt sie dem unendlichen Raum den ersten Klang. Der schwingend, zitternd, Wellen schlägt, Welle an Welle, aneinandergereiht, formt sie das tosende Meer des Lebens, aus dem nichts.In allem vibriert sie, immerzu. Und geht nie verloren.
Sich an den Händen nehmen. Den Puls des anderen spüren, der rhythmisch über und um die Knochen fließt, sie erweckt. Fragmente eines Lebens einfangen. Sich er-innern. Sich sammeln. In der lebensspendenden Dunkelheit der Knochenfrau Opfer bringen. Denn sie fügt altes neu zusammen, vereint, was getrennt war und singt die Seele zurück in die Freiheit. Sie gibt ihr ihren Glanz wieder, jenes Leuchten, welches in uns allen wohnt.
"Gebein, komm sing in mir, ... Gebeine folgt der Ahnen Ruf... Wir tanzen durch die Wüste, durch die Wüste der Nacht. "
Sonntag, 21. September 2014
Hexisches Zen
Loslassen, wenn das klare kalte Wasser über die Hände nach unten rinnt, alle Sorgen, alle Ängste fortspült und der heilige Rauch zu den Göttern aufsteigt, als Opfer, als Signal. Wir sind da.
Aufwachen beim Klang der Glocke, lauschen, spüren, ihre kreisförmigen Schwingungen, die uns einhüllen, sanft, aber bestimmt.
Verbinden, mit den Kräften eines jeden Elements, die Energie fließen lassen, von Wind, Feuer, Wasser und Erde, durch den Kopf, das Herz und die Hände, sich ergießen, in den Kelch, wo sich alles vereinigt. Achtsam ihre Namen rufen, achtsam ihre Namen flüstern, achtsam sich in Stille hingeben.
Annehmen, den Segen der reinen und klaren Kraft aller, wie sie auf der Zunge perlt und sich mit schwerer Süße über den Gaumen legt. Erfüllt sein.
Freitag, 1. August 2014
Heil dir Lugh!
Lugh, der Strahlende, Feurige, wurde geehrt mit einem großen Fest. Flammende Tänzer, inbrünstige Chöre und die Ga(r)ben der Felder brachten wir als Opfer dar, um die Gemeinschaft zu stärken und die Inspiration aus den letzten gemeinsamen Tagen weiter zu beflügeln. Aphrodite küsste unsere Stirn, die Geister gaben weisen Rat, Hooponopono heilte unser Herz, Namen wurzelten in Bildern und innere Bilder wuchsen zu Masken. Mit dem Segen der Ahnen, Götter und Naturgeister schreiten wir kraftvoll dem nahenden Herbst entgegen.
Merry Meet!
Merry Meet!
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