Der Covenname "Amhran" ist gälischer Herkunft und bedeutet "Lied".
Lieder überdauerten die Äonen, genauso wie die Wurzeln unserer Religion nie ganz vergessen werden können, und wurden dabei von jedem einzelnen geprägt.  
Beim gemeinsamen Singen kommt es genauso auf individuellen Ausdruck an, wie auch auf einen gemeinsamen Sinn für Harmonie und Takt.
In den Geschichten und im Ausdruck des Tones eines Liedes, stecken 
das Herz und die Seele der Menschen. Diese zu entfalten, ist wahre Magie. 
Ein
 Lied hat einen offenen Rahmen, was Inhalt und Ausdruck betrifft. Jeder 
kann bei einem Lied eine neue Strophe hinzufügen, kann Worte austauschen oder weglassen. Nicht jedes Lied wird von 
allen immer gleich gesungen. 
Wir finden den Name im Bezug auf unsere Covenstruktur sehr passend. Ursprünglich wandelten wir alle auf den Pfaden des Wicca, fanden uns und entwickelten uns weiter. Manche von uns sind dem Wicca noch immer stark verbunden, manche haben sich auf neue Wege begeben, die Erfahrungen mit Wicca mehr oder weniger noch im Gepäck. Die Reise geht immer weiter. Und was wäre eine Reise ohne ein pfiffiges Lied auf den Lippen?
Im Gesang offenbart sich letztlich auch der Tanz der Götter, der zyklisch ist und 
als deren Mittler und Priester wir uns in unseren Riten und Festen 
verstehen.
Genauso wie die Lieder wiederkehren und doch jede Generation eine 
neue Version des Lieds des Lebens hat, genauso kehren stets die Göttin 
und der Gott zu uns zurück.
Wir sind für Individualität statt Gleichklang, denn nur, wenn im 
Coven jeder seine Stärken nutzen kann, können wir progressiv arbeiten 
und eine Gemeinschaft sein, die mit Herz und Sorgfalt den Göttern dient.
 Man muss frei im Herzen sein, um seine Gefühle in einem Lied ausdrücken
 zu können. Nur so erklingt die Seele im Lied, entfaltet sich wahre 
Magie und nur so kann man mit dessen Schönheit andere Seelen berühren.
Lieder begleiten uns Menschen durchs ganze Leben. Das erste Lied, 
was ein Mensch hört, ist das der Mutter im Mutterleib und das letzte ist
 in der Regel das für den Todkranken auf dem Krankenbett. Die Grundidee 
hinter den Naturreligionen (Wicca-Tradition, Hexenkult, Heidentum etc.) ist es, eine erdverbundene Religion zu entwickeln, die die Menschen begleitet und die alten Bräuche
 unserer Vorfahren im neuen zeitgemäßen Kleid lebt. Wir feiern singend den Kreislauf der Natur und 
richten Handfastings, Baby-Blessings und Übergangsrituale und andere 
Riten und Bräuche aus.
Und neben der universellen Sprache der Musik, ist der textliche 
Inhalt wie ein unendliches Buch voller Mysterien und Weisheiten, welche 
mit Sorgfalt und Respekt behandelt werden müssen. Man muss eine Liedmelodie und 
den Liedtext gelebt haben, um es zu verstehen, genauso wie es mit den 
Mysterien der Naturreligionen ist.
Und das Lied erklingt auch für den Tanz der Götter. Die Götter des des 
Waldes, des Getreides und der Sonne, des 
Wassers, des Mondes und der Erde, tanzen zusammen zum Lied des Lebens, welches 
immer wiederkehrt und dessen Melodie eine Spirale, eine sich nach innen 
und nach außen windende Schlange von Tönen ergibt. Die große Göttin, welche auch die Sternengöttin und die große 
Mutter von uns allen ist, 
singt für uns. Dieses Lied klingt ganz tief in unserem Herzen und wir 
müssen ihm folgen, um uns Ausdruck zu verleihen.
Wir vergessen unsere Wurzeln nicht, denn wir sind Teil unserer Vergangenheit und begrüßen dankbar unsere Zukunft.
Amhraner Falk