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Dienstag, 8. September 2015

Erntefest im Land der Holle

Drei Tage verbrachten wir am Hohen Meißner, mit Besuch der heiligen Quelle im Hohlstein bei Hilgershausen und Übernachtung gleich neben der Kitzkammer, die Füße vom Wasser des Holleteichs umspült und nebenbei auf den Spuren der Ahnen zu alten Altären, einer wirklich schönen Freyastatue in Hessisch-Lichtenau und Thors Hammer am Wegesrand, Netze webend, Spindel ab und Spindelauf...

"Holle, Perchte, große Mutter hör uns an,
Holle Perchte, lass uns mit dir gehen..."

Sonntag, 3. Mai 2015

Wickerman und die Blaue Blume im Spessart

Rauschen, Raunen, Runengeflüster, an einer der Quellen des Lebens. Zwillingsecho. Männlich und Weiblich. Muster erdenken und wieder vergessen. Zurückkehren. Mit Herzgeschenken. Sich annähern. Schritt für Schritt. In die flackernde Spirale. Die Luft flirrt, ist durchwirkt vom silbernen Licht der Mondin. In der Dunkelheit formen sich Zeichen. Bedeutungsschwer. Doch ein Augenblinzeln nur und wir tanzen den Tanz der Närrin. Jaulend. Grölend. Frei und wild unter den bunten Masken. Der Wickerman lodert und so manch Männlein mit Weiblein verflüchtigt sich, hinein in die "heiße" Walpurgisnacht...

Samstag, 28. Juni 2014

Erde die uns trägt, Luft die wir atmen, Feuer das uns wärmt, Wasser das in uns fließt

"Dies ist die Zeit des Mittsommers, wenn die Sonne am höchsten steht und das Land in Hülle und Fülle gedeiht. Doch es ist auch die Zeit der Wende zur dunklen Hälfte des Jahres. Eine Zeit, um Wohlstand und Fruchtbarkeit zu ehren, aber auch, um zu erinnern, dass alle Geschenke stets ihren Preis haben."

Der Morgen war mild und trocken, die Felder dufteten und der Megalith, zu dem wir gewallt* waren, fasste sich warm an, wie ein lebendiges Wesen. Auf unserer Reise folgten wir den vier Elementen, die uns am Leben erhalten und ehrten zugleich die Ahnen, die diesen Ort vor uns erwählt hatten, ehrten die Götter in ihren luftigen Höhen und geheimnisvollen Tiefen, sowie die Naturgeister, in Feld, See und Wolken, ehrten den uralten Tanz von Sonne und Erde. Sangen für jeden ein Lied, brachten für jeden ein Geschenk. Wir opferten in Dankbarkeit und erbaten fortwährenden Segen. Geben und Nehmen. Höhepunkt und Abstieg. Keins ohne das andere.
Der Staub des Feldes legte sich unterwegs auf den Rand unseres Kelches. Der Wind nahm unsere Blütenopfer und trug sie fort, nicht ohne zwei Halme in ihm zurückzulassen. Der Regen bedeckte uns nach unserem Lichterbootopfer und einige Tropfen fielen auch in den Wein. So schnell wie der Regen gekommen war, ließ er nach, die Wiesen trockneten und wir konnten singend um das Lithafeuer sitzen, dessen Funken über unseren Ritualwein geheimnisvoll glühten. Ein vollmundiger Segen nach einem segensreichen Tag und zwei frisch geweihte Statuen zu Ehren von Krodo, der uns in diesem Jahr so unglaublich wohlgesonnen war.

*mhd. mnd. mnl. wallen (germ. *waþlōn) = umherschweifen, umherziehen, ausströmen; später (16. Jhd.) wallfahren = feierlich schreiten (vgl. pilgern = lat. peregrīnus = fremd sein, Fremdling)