An den Händen Ton. Auf den Lippen Lieder und Wein. Die Elemente tanzend umarmt. In allen das Feuer - im heißen Wüstenwind, in den lodernden Flammen, im siedenden Quellwasser und in der glühenden Lava. Nichts kann dieser Hitze widerstehen. Festgebrannt oder zu Asche zerfallen. Es gibt kein Dazwischen. Übrig bleibt nur die reine und friedvolle Glut, an der wir unser Brot gebacken und geteilt haben... und ein klein wenig sanfter, ausgleichender Regen.
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Samstag, 20. Juni 2015
Samstag, 28. Juni 2014
Erde die uns trägt, Luft die wir atmen, Feuer das uns wärmt, Wasser das in uns fließt
"Dies
ist die Zeit des Mittsommers, wenn die Sonne am höchsten steht und das Land in
Hülle und Fülle gedeiht. Doch es ist auch die Zeit der Wende zur dunklen Hälfte
des Jahres. Eine Zeit, um Wohlstand und Fruchtbarkeit zu ehren, aber auch, um zu erinnern, dass alle Geschenke stets ihren Preis
haben."
Der Morgen war mild und trocken, die Felder dufteten und der Megalith, zu dem wir gewallt* waren, fasste sich warm an, wie ein lebendiges Wesen. Auf unserer Reise folgten wir den vier Elementen, die uns am Leben erhalten und ehrten zugleich die Ahnen, die diesen Ort vor uns erwählt hatten, ehrten die Götter in ihren luftigen Höhen und geheimnisvollen Tiefen, sowie die Naturgeister, in Feld, See und Wolken, ehrten den uralten Tanz von Sonne und Erde. Sangen für jeden ein Lied, brachten für jeden ein Geschenk. Wir opferten in Dankbarkeit und erbaten fortwährenden Segen. Geben und Nehmen. Höhepunkt und Abstieg. Keins ohne das andere.
Der Staub des Feldes legte sich unterwegs auf den Rand unseres Kelches. Der Wind nahm unsere Blütenopfer und trug sie fort, nicht ohne zwei Halme in ihm zurückzulassen. Der Regen bedeckte uns nach unserem Lichterbootopfer und einige Tropfen fielen auch in den Wein. So schnell wie der Regen gekommen war, ließ er nach, die Wiesen trockneten und wir konnten singend um das Lithafeuer sitzen, dessen Funken über unseren Ritualwein geheimnisvoll glühten. Ein vollmundiger Segen nach einem segensreichen Tag und zwei frisch geweihte Statuen zu Ehren von Krodo, der uns in diesem Jahr so unglaublich wohlgesonnen war.
*mhd. mnd. mnl. wallen (germ. *waþlōn) = umherschweifen, umherziehen, ausströmen; später (16. Jhd.) wallfahren = feierlich schreiten (vgl. pilgern = lat. peregrīnus = fremd sein, Fremdling)
Der Morgen war mild und trocken, die Felder dufteten und der Megalith, zu dem wir gewallt* waren, fasste sich warm an, wie ein lebendiges Wesen. Auf unserer Reise folgten wir den vier Elementen, die uns am Leben erhalten und ehrten zugleich die Ahnen, die diesen Ort vor uns erwählt hatten, ehrten die Götter in ihren luftigen Höhen und geheimnisvollen Tiefen, sowie die Naturgeister, in Feld, See und Wolken, ehrten den uralten Tanz von Sonne und Erde. Sangen für jeden ein Lied, brachten für jeden ein Geschenk. Wir opferten in Dankbarkeit und erbaten fortwährenden Segen. Geben und Nehmen. Höhepunkt und Abstieg. Keins ohne das andere.
Der Staub des Feldes legte sich unterwegs auf den Rand unseres Kelches. Der Wind nahm unsere Blütenopfer und trug sie fort, nicht ohne zwei Halme in ihm zurückzulassen. Der Regen bedeckte uns nach unserem Lichterbootopfer und einige Tropfen fielen auch in den Wein. So schnell wie der Regen gekommen war, ließ er nach, die Wiesen trockneten und wir konnten singend um das Lithafeuer sitzen, dessen Funken über unseren Ritualwein geheimnisvoll glühten. Ein vollmundiger Segen nach einem segensreichen Tag und zwei frisch geweihte Statuen zu Ehren von Krodo, der uns in diesem Jahr so unglaublich wohlgesonnen war.
*mhd. mnd. mnl. wallen (germ. *waþlōn) = umherschweifen, umherziehen, ausströmen; später (16. Jhd.) wallfahren = feierlich schreiten (vgl. pilgern = lat. peregrīnus = fremd sein, Fremdling)
Sonntag, 16. Juni 2013
Rasa - Baltisches Mittsommer
Ridolele, ridolele.
Wir begleiten die Sonne an ihrem kraftvollsten Tag. Wir begrüßen sie am Morgen, wenn ihre ersten Strahlen die Welt aufwecken, verehren sie am Mittag, wenn ihre Kraft am größten ist und verabschieden sie am Abend, wenn sie ins Land der Schatten zieht. Im baltischen
Glaube ist die Göttin Saulė die Sonnenkraft schlechthin und die Ehefrau des
Mondes, welcher als Gott Menulis auftritt. Ihre Tochter ist Žemyna - die Erde.
Da wir Menschen die Kinder der Erde sind, ist Saulė unsere Großmutter und liebt
uns, wie dies Großmütter so tun, von ganzem Herzen. Sie ist die Urmutter, in der
alles ihren Ursprung nimmt. Deswegen ehren wir sie und feiern mit ihr in der duftenden und farbenprächtigen Hochzeit des Jahres (selbst im tiefsten Erzgebirge):
ganz traditionell mit Opfern, Gesängen, Tänzen, Spielen und Wahrsagerei. Das heilige Zentrum bilden dabei ein reich geschmücktes Tor und die Kupole. In Form der Rune Algiz ist sie ein Zauberbaum, der blüht wie
die Sonne, der Mond und die Sterne. In der Nacht wird sie entzündet und die Blumenkränze werden rücklings hinein geworfen - wessen Kranz hängen bleibt, der heiratet im kommenden Jahr. Mit dem Segen der Sonne gibt es schließlich auch eine
gute (Roggen-)Ernte.
Stimmet ein meine Schwestern und
schmückt euch zum Tanze.
Wir binden von Blüten den
Mittsommerkranz,
und verführen die Burschen mit
feurigem Glanz.
Im Rahmen unserer kraftvollen Mittsommerfeier wurde außerdem in einer hinduistischen Puja traditionell mit viel Hingabe durch Opfer und Anbetung der Segenspendende Ganesha verehrt, es wurden schamanisch Krafttiere gerufen und in Wald und Wiese Zauberpflanzen gesammelt. Wir haben den ägyptischen Ra auf seiner Sonnenbarke begleitet, haben die Mysterien der Kabbala mit dem Tarot verbunden und die Macht der Krabat-Sage in einem feurigen Ritual gespürt. All diese Kraft wurde schließlich gebündelt, um sie magisch für die Gesundheit der Umwelt einzusetzen. Denn was nutzt uns all der Segen, ohne ein heiles Zuhause.
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Saule Amulett |
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Abendlichter |
Abendsonne, wir rufen dich!
Abendsonne, wir grüßen dich!
Geliebte Mutter, hörst du die schwarze Ziege rufen?
Leg ab, die silbernen Schuhe von deinen Füßen,
sie liefen so weit.
Leg ab, den goldenen Mantel, von deinen Schultern,
sie trugen so schwer.
bade dich und deine Rösser im Meer der Dunkelheit,
Vakari, deine Tochter und Abendstern,
hat das Bett dir bereitet
Schaukel und sinke ruhig in den Schlaf.
Ridolele, ridolele.
Wir grüßen euch, strahlende Abendlichter, ihr Feuer der Nacht,
wie die Sterne wollen wir tanzen, wie der Mond wollen wir freien und fröhlich sein.
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Tor und Kupole |
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