Die Zeit zwischen Samhain und Yul gehört zu der dunkelsten des Jahres.
Wir befinden uns auf dem engsten Weg hinab, in der Spirale des
Jahreskreises. Es geht ganz weit nach innen. Werden wir es auch dieses
Jahr schaffen, das Licht wieder in uns zu entzünden? Werden wir es
schaffen, die Natur mit unserem inneren Feuer wiederzubeleben,
wiederzuerstehen gleich den Göttern und uns frisch und jung dem Frühling
entgegen zu erheben?
Die Zeit zwischen Samhain und Yul ist düster, kalt und ungewiss. Sie
lauert voller rauer Dämonen, die der Zeit den Namen Rauchnächte
einbrachte. Man räuchert in dieser Zeit viel (was auch irgendwie mit
Rauch und den Weihnächten zu tun hat).
Es ist eine Zeit des Schutzes, in der man alles, was bewahrt werden
soll, umhegt. Schau ich auf meinen Garten, liegt alles brach. Alles ist
von Schneemassen und Eis bedeckt und geschützt mit einer dicken Schicht
Reisig. Meine Katze schläft nur noch und ist kaum bereit, ihre Pfoten
vor die Tür zu setzen und auch ich selbst fühle mich seltsam nach innen
gekehrt.
Alle Pflichten bereiten mir Mühe und Anstrengung. Am liebsten möchte
ich mich den ganzen Tag in die Arme meines Liebsten kuscheln und seine
warme, lebendige Haut spüren, um mich daran zu erinnern, dass es das
Leben gibt. Wohl jeden, der wie die Götter in der Unterwelt in dieser
dunklen Zeit die Arme seiner Liebsten an seiner Seite weiß.
Die Tage sind grau und zwielichtig und selbst meine vielen
Zimmerpflanzen kehren in sich ein, ziehen sich zurück, lassen die
Blätter welken, gleich ihren Verwandten vor der Haustür. Empfindsame
Menschen leiden in dieser Zeit an einer so genannten
Herbst/Winterdepression. Auch in der Literatur finden wir dieses als
Jahreszeitenmotiv.
Dem entgegen zu wirken hieße auch wirklich, einen wichtigen
Bestandteil des Lebens unserer Vorfahren, unserer Identität aufzugeben.
Es ist normal, denn zu dieser kalten Zeit bleibt man viel im Bett, man
zeugte Kinder, es war die Zeit des Sähens. Man stand - als es noch keine
Elektrizität gab früher auf, um die Tiere zu versorgen, um Hausarbeiten
im spärlichen kurzen Tageslicht zu verrichten (flicken von Kleidung,
weben/spinnen, Essen kochen, putzen, etc.). Man ruht sich aus und schaut
nach innen, verarbeitet, was einem in der Hochzeit der Natur geschehen
ist.
Abends saß die Sippe unserer Vorfahren beisammen, erzählte sich von
den Göttern, von den Menschen der Sippe, den Alten und allem, was
zwischen ihnen lebt. Man erfand und schuf Mythen. In diesen Mythen
konnte man reisen, träumen, sich bewegen. Dabei wurden durch die
Geschichten über die Taten unserer Vorfahren diese wieder lebendig.
Das Yulfest ist ein Fest der Familie und vor allem auch ein Fest der
Freude, des Schmauses, wo die kläglichen Reste geteilt und auch
verteilt wurden, wo man tanzte und somit die Zeit, in der das neue Licht
wiedergeboren wurde, freudig begrüßte. Alle Menschen innerhalb der
Gemeinschaft mussten mithelfen, damit es ein neues Leben gab und die
Sonne nicht endgültig starb.
An den Tagen mit besserem Wetter gingen die Männer jagen, doch die
Zeit um die Rauhnächte, die Zeit nach Yul, galt als tabu. Zu dieser Zeit
jagten die Götter und Geister des Landes selbst. Wer mit ihnen lief,
war entweder besonders mutig oder verzweifelt, entweder er wurde von
Wotans Meute zerfetzt oder bekam einen minderen Teil von der Beute ab.
Heute berichten Sagen über diesen Nachtjäger. Manch mutiger Mann
forderte die Meute der Geister und Wesen heraus, um spezielle Macht und
gutes Geschick zu erlangen.
Um diese Zeit erträglicher zu machen und das Geschick im nächsten
Jahr zu beeinflussen, entwickelten sich Riten und Bräuche. Vielerorts
wurde Asche aus dem Yulfeuer über die Felder gestreut und ein Teil vom
Yulbraten wurde geopfert. Heute finden wir den Brauch vor allem bei den
nordischen Völkern in Dänemark, Schweden und Norwegen, aber auch in
Frankreich. Der Yulbock (Kohlestück aus dem Yulfeuer) und der Buche de
Noel (Biskuit-Schokoladenkuchen in Form eines Holzkohlestücks)
symbolisieren die Kraft der Sonne, die die Felder wieder fruchtbar
machen sollte.
Man muss sich nur die heimelige Wärme des Feuers im Ofen vorstellen,
welche die Schatten, die Dunkelheit und den Tod fernhält, um die
magische Kraft eines Yulfeuers zu begreifen. Man schmückte - wie heute
auch - die eigenen Räume mit Lichtern und immergrünen Pflanzen. Man
räucherte viel, z.B. mit Kiefernharz, Burgunderholz, Angelikawurzel,
Wacholder. Man traf sich mit Freunden und besuchte Wintermärkte
(Wintherthing), auf dem man alkoholische Getränke, Essen und andere
Waren erstehen konnte. Dazu kam, dass es auf dem Thing neben dem
Austausch von Informationen (damals gab es weder Zeitung noch Internet,
die Leute hatten ein lebendiges Netz zu unterhalten) auch Gericht
gehalten wurde und man gemeinsam das Yulfest feierte und den Göttern
opferte.
War es ein schlechtes Jahr und das Land starb, war dies auch
traditionell die Zeit, wo man den König selbst den Göttern darreichte.
Man erschlug ihn und versprengte sein Blut über Vieh und Felder. Daran
erinnern uns noch heute die Farben dieses Festes, Grün für die
Fruchtbarkeit (Freyr), Rot für die Lebenskraft (Freya), Weiß für den Tod
(Knochen, Geister, Ahnen) und Gold für Baldur, den Sohn Odins/Wotans,
dem Gott der Sonne.
Diese Farben, das Feiern, die Gemeinschaft, die Bräuche sind für
mich das Essentielle, was mich vor der Tristesse der Winterzeit und dem
ewigen Schlaf bewahrt; die Lichter, die geschmückte Wohnung in den
heiligen Farben Weiß, Rot und Grün, die Düfte von Winterapfel und den
aus dem arabischen Raum kommenden Gewürzen Nelke, Zimt und Anis, der
Duft von Honig, von Kuchen. Die Lieder, die so viele Bedeutungen haben!
Falk, Jul 2010
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Dienstag, 21. Dezember 2010
Freitag, 24. September 2010
Reise in die Unterwelt
Wir haben uns versammelt, in einer Zeit, wo das Licht dem Dunkel weicht. Jetzt, wo die Herrin der Nacht den Thron besteigt. Die Herrin mit den vielen Gesichtern. Die, welche auch Hekate genannt. Wir wollen ihr folgen, der Königin der Zauberei. Hinab in die Unterwelt. Denn Hexen sind wir, und zwischen Leben und Tod herrscht die wahre Magie. Denn wisset: nur in Dunkelheit und Stille, keimt neues Licht.
Wir begaben uns zu den Hallen der Göttin, die uns in dieses Leben geführt hat, und die unsere Seele aus diesem Leben wieder herausbegleiten wird. Sie ist die Führerin unserer Seelen, die Herrin der Kreuzwege und schon immer eine der Schutzherrinnen der Hexen. Wir kannten den Preis und bezahlten den Fährmann ohne Zögern. Sie erschien uns in dreifacher Gestalt und mit dreierlei Formen, als Pferd, als Hund und als Schlange. Wir tanzten für sie und liefen mit ihr durch die Wälder, wo wir die Dunkelheit umarmten.
Viele kleine Tode folgten. Mit dem Sturm des Erbeth wurden alle Hemmnisse fortgefegt, im Reclaiming-Ritual die Fesseln des Patriarchats gesprengt, im Seidhr der Schleier der Zukunft zerrissen, im Runen-Yoga die Trägheit verbrannt und anschließend in der Schwitzhütte abgewaschen und weggesungen.
Wir begaben uns zu den Hallen der Göttin, die uns in dieses Leben geführt hat, und die unsere Seele aus diesem Leben wieder herausbegleiten wird. Sie ist die Führerin unserer Seelen, die Herrin der Kreuzwege und schon immer eine der Schutzherrinnen der Hexen. Wir kannten den Preis und bezahlten den Fährmann ohne Zögern. Sie erschien uns in dreifacher Gestalt und mit dreierlei Formen, als Pferd, als Hund und als Schlange. Wir tanzten für sie und liefen mit ihr durch die Wälder, wo wir die Dunkelheit umarmten.
Viele kleine Tode folgten. Mit dem Sturm des Erbeth wurden alle Hemmnisse fortgefegt, im Reclaiming-Ritual die Fesseln des Patriarchats gesprengt, im Seidhr der Schleier der Zukunft zerrissen, im Runen-Yoga die Trägheit verbrannt und anschließend in der Schwitzhütte abgewaschen und weggesungen.
Samstag, 1. Mai 2010
Liebe Sünde

Aphrodite, du bist wunderschön
Lass uns tanzen am schäumenden Meer
Wellen umwoben, von allen Schatten ungesehn
Ich folge dir an einem Traumtag
Ich suche nach dem Licht in deinem Haar
Während du mit Sternen spielst
Du bist wie ein verlor´nes Kind ganz zart
In meiner weichen Linde liegst
Sehne mich nach deinem Ozean
Wenn du durch Wellen schwebst
Die Freiheit allen Menschen droht
In deinen Wogen unter zu geh´n
Lustvoll bohrt sich dein Geruch, im Dämmerungslicht
Durch mein Herz
Herrin der Morgenröte
Ich blute einen See für dich
Und lass die Träume trinken
Mir ist, als sei der Weltraum klein von deinem Glanz
Dich zu Küssen, wie ein Geheimnis, ungeboren
Vereint
Im Zimmer deines Leibes
Merry Meet!
Es beginnt schon ein paar Nächte zuvor, wenn die Mondin zur vollen Blüte reift und die Kräfte sich des Nachts aus der Erde erheben, genährt von der Sonne, von Wasser und Erde. Die Nächte werden noch kürzer und für mich immer schlafloser, der Mond ruft mich, sie ruft mich und alles prickelt in mir vor Sehnsucht und Leidenschaft. Sie ist voll und rund, glatt und schön, makellos. Ich kann die Einsamkeit nicht ertragen und die Wände um mich nicht, möchte mich von kühl-warmer Nachtluft streifen lassen. Bald darauf ist es dann soweit ...
In dieser magischen Nacht treibt es mich hinaus, ich möchte nicht alleine sein, ich möchte um die Feuer tanzen, die überall entzündet sind, mit den Menschen singen und rufen, mich betrinken und berauschen und lieben, das Leben lieben und alle süßen Mysterien und Geheimnisse dieser Zeit teilen.
Nun beginnt, wie die Dichter so schön sagen, die Maien-Linden Zeit. Traditionell trafen sich z. B. Pärchen im Wald, um die Grüne Waldehe miteinander zu feiern, zusammen den Sommerbeginn zu beschwören. Die Christen störte das natürlich, aber der Brauch blieb bis heute erhalten.
Kann denn Liebe Sünde sein?
Ich denke, es ist ein menschliches Bedürfnis, was genau zu dieser Jahreszeit erwacht: Jetzt mit dem Feuer spielen zu wollen, jetzt beieinander zu sein und nicht nur Gartenabfälle zu verbrennen. Wir müssen jetzt einander sehen und jetzt, wie alles in der Natur, Liebe machen. Genauso wie die Samenkörner, sind wir kleine Kraftwerke, angetrieben von Licht und Wärme, die Hormone brodeln lassen, die jetzt voll ihr Wachstum entfalten. Beziehungen, die wir jetzt führen, werden ernster, wichtiger, tiefer - genauso ist es gerade auch im Jahreskreis zwischen der Mondin und ihrem gehörnten Geliebten.
Ich bin mit Kraft durchströmt, ich bin viel kreativer und habe um mich herum einen Berg voll Arbeit, ähnlich wie es auch unseren Vorfahren erging, die nun die letzte Saat ausbrachten, die Felder düngten, Unkraut jäteten und das Vieh auf die Weiden trieb, damit es gedeihen und sich mehren konnte. Und wenn die Feuer entzündet wurden, war auch endlich einmal Zeit, andere Äcker fruchtbar zu machen.
Meine Aufgabe als Priester ist es, jetzt meine wilden Leidenschaften zu zähmen und zu kultivieren. So kann man den Geist mit dem Materiellen vereinen. Das können wir, indem wir das Materielle nach unseren Wünschen formen. Wer, außer unser Herz, sieht im unbehauenen Mamorblock das Kunstwerk? Wir können unsere Kraft nicht überall verschwenden, sondern müssen uns kultivieren.
So ist es auch in der Liebe: Aufgabe des Priesters ist es, den Groben und Ungeschickten zur Sanftmut zu verführen und den Feinfühligen zur Leidenschaft. Denn nur in der Lust und in der Ekstase sind wir von allen Masken befreit und können uns fallen lassen, sind wir alle wirklich gleich und können das Göttliche erkennen! Denkt dabei an die Bedürfnisse eures Partners, eures Liebhabers oder eurer Liebhaberin. Kultiviertheit ist der Weg zum Genuss!
Denn:
Schönheit ist Wahrheit
und Wahrheit Schönheit!
Beltaine wird das Fest zum ersten Mai genannt. Der Name des Monats leidet sich von der griechischen Göttin Maia ab, die schönste der sieben Schwestern der Plejaden. Beltaine oder Beltane ist vom schottischen Beaultuin abgeleitet und bedeutet Bel-Feuer. Bel ist der keltische Gott des Lichtes und der Sonne, seine Wurzeln können zum nordischen Sonnengott Baldur und auch zum mittelöstlichen Gott Baal zurück verfolgt werden. Feuer ihm zu Ehren wurden entzündet, um den Sommerbeginn zu beschwören. Das Vieh wurde zwischen zwei Feuern durch den Rauch getrieben, welcher mit Kräutern versetzt wurde, um das Ungeziefer aus ihren Fellen zu treiben.
Man sagt, dass zu dieser Zeit die Energien der Ley-Linien besonders stark sind und an vielen Orten wird gerade dort, wo sich diese Linien treffen, bewusst oder unbewusst, ein Feuer entzündet, damit der Himmel die Erde befruchten kann und wir alle vereint sind und das Leben weitergeht, wenn unser Zyklus endet!
Falk Beltaine 2010
Sonntag, 21. März 2010
Träume leben!
April, April, er macht was er will!
Und wer will manchmal nicht April sein, launisch und spontan?
Dem sanften Flüstern im Wind folgen ...
Es ist nur ein Schritt, den wir gehen, dann stehen wir in einem Feld aus Frühlingsblumen.
Der Kirschblütenbaum weht seine Blüten in den Wind und wir greifen nach ihrer Hand.
Doch dann flüchtet sie und wir können nur ihrem Lachen folgen.
Bisweilen kann sie trotzig wie ein Kind sein,
Aus mildem Sonnenschein wird wilder Hagelsturm,
Folge ihrem Ruf, folge deinem Gefühl !!!
Der Frühling bringt uns in ein Wechselbad der Gefühle, noch ist es kühl, doch die vielen Farben der erwachenden Pflanzen und der Tierwelt, ihre Zartheit, die Wärme der frühen Sonne treiben uns nach draußen und lassen uns alles viel klarer erkennen. Es ist Zeit der aufgehenden Saat.
Zum Frühlingsäquinox um den 21. März stehen Tag und Nacht, Licht und Dunkelheit in vollkommenem Gleichgewicht, paradoxerweise fühlen wir uns gar nicht in dieser Zeit im Gleichgewicht. Nun ist es Zeit, die Schatten des Winters zu vergessen, die Macht des Lichtes wächst. Es ist Zeit, bei den vielen Entscheidungsmöglichkeiten, die uns geboten werden, jene zu ergreifen, die uns wichtig erscheinen. Bedauerlicherweise können wir aufgrund unserer unklaren Gefühle, Hoffnungen und Wünsche so gar nichts klar erkennen, welchem Weg wir zum Ziel unserer Wünsche folgen sollen, welche Entscheidungen getroffen werden müssen.
Macht aus Ideen einen Plan! Lasst euch sagen, der Weg ist das Ziel, denn oft hätten wir nie erlebt, was uns großes Glück brachte, hätten wir alles in naher Zukunft Geschehene bewusst bedacht. Habe den Mut, dich deines Willens zu bedienen! Spontanität ist jetzt genauso wichtig wie Pläne schmieden, denn das Glück ist ein Osterei, sein Inneres ist die Überraschung!
Am Fest des Frühlings sind wir in der Lage, das Schicksal zu wenden, denn nun wendet sich die Zeit zum Licht. Es ist nun Zeit, aus seinen Wünschen und Träumen zu erwachsen, seinen echten und freien Gefühlen zu folgen und Ausdruck zu verleihen. Gelebte Träume haben ihren Preis, aber was ist das Leben wert ohne ein paar Fehler?
Genauso unklar und nebulös wie unsere Pläne ist das Osterfest und seine Entstehung selbst. Die Expertenmeinungen scheiden sich in dem Gedanken, ob eine Göttin (E)ostrae (oder heute Ostara genannt) existiert oder nicht. Sie soll eine teutonische Mondgöttin gewesen sein, deren heiliger Monat als Ostara bezeichnet wurde. Ihr waren der weiße Hase und das Ei (als Weltenei, Inhalt aller Möglichkeiten) heilig. Nach der Göttin Eostrae ist übrigens das weibliche Hormon, das Östrogen, benannt. Jacob Grimm leitete ihren Namen aus den Werken des angelsächsischen Mönches Beda Venerabilis ab, der seinerzeits versuchte, für das Osterfest und die Geburt Christi ein einheitliches Datum festzulegen. Heute berechnet sich das christliche Osterfest nach dem gregorianischen Kalender, einem Mondkalender. Wenn du dich gefragt haben solltest, wieso Ostern immer an unterschiedlichen Wochenenden stattfindet, so hast du hier die Antwort: Das Osterfest findet immer am ersten Sonntag nach dem Vollmond nach dem Frühlingsäquinoktium statt. Selbstverständlich feiert die Kirche aber keine Vollmonde. Sollte der Vollmond auf diesen besonderen Sonntag fallen, findet das Fest am darauf folgenden Sonntag statt.
Das Christentum hat viele der das Äquinoktium begleitende Mythen integriert, um den neuen Christen Wiedererkennungserlebnisse zu verschaffen und ältere Mythen umzudeuten.
Dem Sabbat zum Frühlingsäquinoktium wird auch der Tag der Verkündung Marias zugewiesen und dann Lady Day genannt, statt Osterfest. Gabriel erschien Maria am 25.3. und da Maria nun auch mit göttlichem Samen neun Mondzyklen schwanger sein sollte, errechnet sich die Geburt darauf zu Weihnachten.
Ein anderer interessanter Mythos ist der um den auferstandenen Jesus Christus selbst, der von vielen Heiden als Sonnengott uminterpretiert wird (schließlich wird er ja zur Wintersonnenwende geboren). Zum Ostersonntag, nachdem seine Seele drei Tage in der Unterwelt weilte, vereinigt sich seine Seele wieder mit seinem Körper und Jesus steigt auf in die Oberwelt zu seinem Vater. Hier ergibt sich ein mythologischer Zufall, denn auch die Mondgöttinnen in vielen Mythen sind für drei Tage in der Unterwelt zu finden. Wir erinnern uns, sie begegnet in dieser Zeit dem Herrn des Todes, es herrscht zu dieser Zeit Neumond. Es ist sehr geschickt von den Christen, zu dieser Zeit Jesus Sieg über den Tod zu feiern, denn schließlich triumphiert nun das Licht über die Dunkelheit.
Falk, Ostara 2010
Und wer will manchmal nicht April sein, launisch und spontan?
Dem sanften Flüstern im Wind folgen ...
Es ist nur ein Schritt, den wir gehen, dann stehen wir in einem Feld aus Frühlingsblumen.
Der Kirschblütenbaum weht seine Blüten in den Wind und wir greifen nach ihrer Hand.
Doch dann flüchtet sie und wir können nur ihrem Lachen folgen.
Bisweilen kann sie trotzig wie ein Kind sein,
Aus mildem Sonnenschein wird wilder Hagelsturm,
Folge ihrem Ruf, folge deinem Gefühl !!!
Der Frühling bringt uns in ein Wechselbad der Gefühle, noch ist es kühl, doch die vielen Farben der erwachenden Pflanzen und der Tierwelt, ihre Zartheit, die Wärme der frühen Sonne treiben uns nach draußen und lassen uns alles viel klarer erkennen. Es ist Zeit der aufgehenden Saat.
Zum Frühlingsäquinox um den 21. März stehen Tag und Nacht, Licht und Dunkelheit in vollkommenem Gleichgewicht, paradoxerweise fühlen wir uns gar nicht in dieser Zeit im Gleichgewicht. Nun ist es Zeit, die Schatten des Winters zu vergessen, die Macht des Lichtes wächst. Es ist Zeit, bei den vielen Entscheidungsmöglichkeiten, die uns geboten werden, jene zu ergreifen, die uns wichtig erscheinen. Bedauerlicherweise können wir aufgrund unserer unklaren Gefühle, Hoffnungen und Wünsche so gar nichts klar erkennen, welchem Weg wir zum Ziel unserer Wünsche folgen sollen, welche Entscheidungen getroffen werden müssen.
Macht aus Ideen einen Plan! Lasst euch sagen, der Weg ist das Ziel, denn oft hätten wir nie erlebt, was uns großes Glück brachte, hätten wir alles in naher Zukunft Geschehene bewusst bedacht. Habe den Mut, dich deines Willens zu bedienen! Spontanität ist jetzt genauso wichtig wie Pläne schmieden, denn das Glück ist ein Osterei, sein Inneres ist die Überraschung!
Am Fest des Frühlings sind wir in der Lage, das Schicksal zu wenden, denn nun wendet sich die Zeit zum Licht. Es ist nun Zeit, aus seinen Wünschen und Träumen zu erwachsen, seinen echten und freien Gefühlen zu folgen und Ausdruck zu verleihen. Gelebte Träume haben ihren Preis, aber was ist das Leben wert ohne ein paar Fehler?
Genauso unklar und nebulös wie unsere Pläne ist das Osterfest und seine Entstehung selbst. Die Expertenmeinungen scheiden sich in dem Gedanken, ob eine Göttin (E)ostrae (oder heute Ostara genannt) existiert oder nicht. Sie soll eine teutonische Mondgöttin gewesen sein, deren heiliger Monat als Ostara bezeichnet wurde. Ihr waren der weiße Hase und das Ei (als Weltenei, Inhalt aller Möglichkeiten) heilig. Nach der Göttin Eostrae ist übrigens das weibliche Hormon, das Östrogen, benannt. Jacob Grimm leitete ihren Namen aus den Werken des angelsächsischen Mönches Beda Venerabilis ab, der seinerzeits versuchte, für das Osterfest und die Geburt Christi ein einheitliches Datum festzulegen. Heute berechnet sich das christliche Osterfest nach dem gregorianischen Kalender, einem Mondkalender. Wenn du dich gefragt haben solltest, wieso Ostern immer an unterschiedlichen Wochenenden stattfindet, so hast du hier die Antwort: Das Osterfest findet immer am ersten Sonntag nach dem Vollmond nach dem Frühlingsäquinoktium statt. Selbstverständlich feiert die Kirche aber keine Vollmonde. Sollte der Vollmond auf diesen besonderen Sonntag fallen, findet das Fest am darauf folgenden Sonntag statt.
Das Christentum hat viele der das Äquinoktium begleitende Mythen integriert, um den neuen Christen Wiedererkennungserlebnisse zu verschaffen und ältere Mythen umzudeuten.
Dem Sabbat zum Frühlingsäquinoktium wird auch der Tag der Verkündung Marias zugewiesen und dann Lady Day genannt, statt Osterfest. Gabriel erschien Maria am 25.3. und da Maria nun auch mit göttlichem Samen neun Mondzyklen schwanger sein sollte, errechnet sich die Geburt darauf zu Weihnachten.
Ein anderer interessanter Mythos ist der um den auferstandenen Jesus Christus selbst, der von vielen Heiden als Sonnengott uminterpretiert wird (schließlich wird er ja zur Wintersonnenwende geboren). Zum Ostersonntag, nachdem seine Seele drei Tage in der Unterwelt weilte, vereinigt sich seine Seele wieder mit seinem Körper und Jesus steigt auf in die Oberwelt zu seinem Vater. Hier ergibt sich ein mythologischer Zufall, denn auch die Mondgöttinnen in vielen Mythen sind für drei Tage in der Unterwelt zu finden. Wir erinnern uns, sie begegnet in dieser Zeit dem Herrn des Todes, es herrscht zu dieser Zeit Neumond. Es ist sehr geschickt von den Christen, zu dieser Zeit Jesus Sieg über den Tod zu feiern, denn schließlich triumphiert nun das Licht über die Dunkelheit.
Falk, Ostara 2010
Dienstag, 2. Februar 2010
Geburt des Lichts

Es nähert sich jener Teil des Jahreskreises, an dem das Licht wieder stärker wird, an dem die Erde zu einem langsamen, klopfenden Rythmus erwacht und sich nach dem Sonnenlicht zu sehnen beginnt.
Nach langem Schlaf ist sie nun wieder die junge, freie und wilde Göttin, Feuerfrau, Schwester des Lichts und wilde Jägerin.
Unter ihren Füßen und mit der Kraft seiner Sonne tauen erneut der Schnee und das Eis. Unter ihren Händen wächst das neue Grün der Welt heran.
Imbolc ist das Fest der Geburt des Lichts,
Imbolc ist der Name eines alten schottisch-irischen Frühlingsfestes.
Als Mondfest wird es wird am 2.Vollmond nach Mittwinter (Yule) gefeiert oder gebräuchlicher um den 2. Februar.
Der Vollmond galt den alten Kelten als heilig.
Imbolc wird auch als Latha na Brigid bezeichnet und ist Brigid geweiht, der Frühlingsgöttin zu Ehren.
Unter Anderem werden Feuer und Lichter entzündet und
Strohsterne (Brigids Crosses), die als Talisman im letzten Jahr ihren Segen brachten, dem Feuer geopfert und neue Strohsterne gewebt, die im Vollmondlicht der Imbolc-Nacht, wenn die Göttin vorübergeht, ihren Segen bekommen.
Als Weihe werden Holzstatuen rituell in ein Brautbett gelegt, um Fruchtbarkeit zu bringen.
Ein anderer Name des Festes ist Oimealg, was sich wohl von gälisch oimelg ableitet, Milch des Mutterschafs.
Brigid, der Amme gelten die Schafe als heilige Tiere und zu ihrem Fest gebären die Schafsmütter ihre Lämmer, daher ist ihr auch Milch besonders heilig und als Opergabe beliebt.
Weiß wie Schnee, Lammwolle und Milch und rot wie Feuer und Blut sind die Farben der Herrin des Imbolc-Sabbates.
Und noch ein drittes Opfer ist ihr lieb, der Honig, der die
Sonne und den Bereich zwischen Leben und Tod und die Süße der Früchte des vergangen Jahres symbolisiert.
Imbolc bedeutet uns im Bauch, für uns ist es ein Geburtsfest, ein ans Licht kommen.
Und lass das Licht in unserem Blut kristallisieren, das uns mit Wiedererwachen erfüllt
War Imbolc für unsere Vorfahren das Ende der Not des Winters, geht es für uns darum, auch heute noch die dumpfe Kälte und die Dunkelheit zu vertreiben.
Das bezieht sich einerseits symbolisch auf die Welt um uns herum und andererseits auch auf unser inneres Erleben. Wir wollen die lichte, fruchtbare Zeit einladen und begrüßen, die dunkle Zeit mit Feuer und Licht und Tamtam vertreiben.
Wir kehren uns und unsere Aufmerksamkeit wieder mehr von innen nach außen, genau so wie die Natur allmählich soweit ist, wieder nach außen zu gehen. Daher geht es uns auch um die dafür notwendige reinigende Transformation. Imbolc darf auch gerne mal wild, laut und ekstatisch sein, im Gegensatz zur
Wintersonnenwende, die für uns eher das stille familiäre Winterfest ist.
Falk, Imbolc 2010
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