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Dienstag, 29. Dezember 2015

Oskoreia - Die wilde Jagd von Oski

Opferstroh für die Rosse der wilden Jagd,
die den Wassern entsteigen - mögen sie weiterziehen.

Heil dir Oski
Wallvater, Allvater, Wunscherfüller
Bor und Bestlas jüngster Spross
der du wanderst, durch Jörds Wälder immergrün
auf Rentierpfaden, im Schatten der Raben
die Lebesnrute auf der Schulter ruht
bewahrt sind die Kräfte des Lebens
in der Dunkelheit ein zartes Licht
derweil die wilde Jagd durch Hof und Wälder bricht
weichen muss, was nicht beständig
was alt und morsch den Keim erstickt
und ob's ein wahrhafter Wunsch ist
offenbart dein prüfend Blick
Heil dir Oski, geleite uns durch diese raue Zeit.
Heil dir Oskoreia, nimm unsere Opfer an!
.
Auf Gullinbursti geschworene Vorhaben erhalten universale
Kraft und sind zugleich magisch verpflichtend.




Sonntag, 21. Dezember 2014

Heck(s)enzauber und Neunerlei

Der Wind brauste über die Felder, auf denen die Schafe sich zusammenkuschelten. In den Hecken zwischen den Feldern legten wir unsere Opfergaben nieder, Nüsse, Äpfel, Vogelfutter, so wie auch der nordische Gott Oski als Freudenspender den Menschen in dieser dunklen Zeit Geschenke macht. Außerdem ist er der Wunscherfüller und so haben wir, dort in den Hecken zwischen den Welten, Wunschkerzen mit der Wunschrune Wunjo geweiht. Tief in der Nacht wurden sie dann am traditonellen Julblock entzündet und belebt (Brandblasen inklusive), während wir Lieder sangen und das klassisch erzgebirgische Neunerlei verspeisten: u.a. Klöße für großes Geld, Linsen für kleines Geld, Buttermilch für Gesundheit, Kirschkompott für die Süße im Leben... und am darauffolgenden Morgen wurde die Asche eingesammelt, denn man sagt ihr große magische Kraft nach und wer weiß, wann wir die bis zum nächsten Julfeuer gebrauchen können...

Freitag, 31. Oktober 2014

Begegnung mit der Knochenfrau


Wir hüllen uns in Dunkelheit, den schaurig naht die Nacht. Lasst die Schatten unsere Lehrmeister sein. Wir suchen die Alte, die Bleiche, die Wächterin der Zeit, die am Ende aller Dinge steht. Wo nichts mehr ist, ist sie. Singend. Ursilben formend. Entlockt sie dem unendlichen Raum den ersten Klang. Der schwingend, zitternd, Wellen schlägt, Welle an Welle, aneinandergereiht, formt sie das tosende Meer des Lebens, aus dem nichts.In allem vibriert sie, immerzu. Und geht nie verloren. 

Sich an den Händen nehmen. Den Puls des anderen spüren, der rhythmisch über und um die Knochen fließt, sie erweckt. Fragmente eines Lebens einfangen. Sich er-innern. Sich sammeln. In der lebensspendenden Dunkelheit der Knochenfrau Opfer bringen. Denn sie fügt altes neu zusammen, vereint, was getrennt war und singt die Seele zurück in die Freiheit. Sie gibt ihr ihren Glanz wieder, jenes Leuchten, welches in uns allen wohnt. 

"Gebein, komm sing in mir, ... Gebeine folgt der Ahnen Ruf... Wir tanzen durch die Wüste, durch die Wüste der Nacht. "

Freitag, 1. August 2014

Heil dir Lugh!

Lugh, der Strahlende, Feurige, wurde geehrt mit einem großen Fest. Flammende Tänzer, inbrünstige Chöre und die Ga(r)ben der Felder brachten wir als Opfer dar, um die Gemeinschaft zu stärken und die Inspiration aus den letzten gemeinsamen Tagen weiter zu beflügeln. Aphrodite küsste unsere Stirn, die Geister gaben weisen Rat, Hooponopono heilte unser Herz, Namen wurzelten in Bildern und innere Bilder wuchsen zu Masken. Mit dem Segen der Ahnen, Götter und Naturgeister schreiten wir kraftvoll dem nahenden Herbst entgegen.

Merry Meet!

Samstag, 28. Juni 2014

Erde die uns trägt, Luft die wir atmen, Feuer das uns wärmt, Wasser das in uns fließt

"Dies ist die Zeit des Mittsommers, wenn die Sonne am höchsten steht und das Land in Hülle und Fülle gedeiht. Doch es ist auch die Zeit der Wende zur dunklen Hälfte des Jahres. Eine Zeit, um Wohlstand und Fruchtbarkeit zu ehren, aber auch, um zu erinnern, dass alle Geschenke stets ihren Preis haben."

Der Morgen war mild und trocken, die Felder dufteten und der Megalith, zu dem wir gewallt* waren, fasste sich warm an, wie ein lebendiges Wesen. Auf unserer Reise folgten wir den vier Elementen, die uns am Leben erhalten und ehrten zugleich die Ahnen, die diesen Ort vor uns erwählt hatten, ehrten die Götter in ihren luftigen Höhen und geheimnisvollen Tiefen, sowie die Naturgeister, in Feld, See und Wolken, ehrten den uralten Tanz von Sonne und Erde. Sangen für jeden ein Lied, brachten für jeden ein Geschenk. Wir opferten in Dankbarkeit und erbaten fortwährenden Segen. Geben und Nehmen. Höhepunkt und Abstieg. Keins ohne das andere.
Der Staub des Feldes legte sich unterwegs auf den Rand unseres Kelches. Der Wind nahm unsere Blütenopfer und trug sie fort, nicht ohne zwei Halme in ihm zurückzulassen. Der Regen bedeckte uns nach unserem Lichterbootopfer und einige Tropfen fielen auch in den Wein. So schnell wie der Regen gekommen war, ließ er nach, die Wiesen trockneten und wir konnten singend um das Lithafeuer sitzen, dessen Funken über unseren Ritualwein geheimnisvoll glühten. Ein vollmundiger Segen nach einem segensreichen Tag und zwei frisch geweihte Statuen zu Ehren von Krodo, der uns in diesem Jahr so unglaublich wohlgesonnen war.

*mhd. mnd. mnl. wallen (germ. *waþlōn) = umherschweifen, umherziehen, ausströmen; später (16. Jhd.) wallfahren = feierlich schreiten (vgl. pilgern = lat. peregrīnus = fremd sein, Fremdling)