Sonntag, 21. März 2010

Träume leben!

April, April, er macht was er will!
Und wer will manchmal nicht April sein, launisch und spontan?
Dem sanften Flüstern im Wind folgen ...
Es ist nur ein Schritt, den wir gehen, dann stehen wir in einem Feld aus Frühlingsblumen.
Der Kirschblütenbaum weht seine Blüten in den Wind und wir greifen nach ihrer Hand.
Doch dann flüchtet sie und wir können nur ihrem Lachen folgen.
Bisweilen kann sie trotzig wie ein Kind sein,
Aus mildem Sonnenschein wird wilder Hagelsturm,
Folge ihrem Ruf, folge deinem Gefühl !!!
Der Frühling bringt uns in ein Wechselbad der Gefühle, noch ist es kühl, doch die vielen Farben der erwachenden Pflanzen und der Tierwelt, ihre Zartheit, die Wärme der frühen Sonne treiben uns nach draußen und lassen uns alles viel klarer erkennen. Es ist Zeit der aufgehenden Saat.
Zum Frühlingsäquinox um den 21. März stehen Tag und Nacht, Licht und Dunkelheit in vollkommenem Gleichgewicht, paradoxerweise fühlen wir uns gar nicht in dieser Zeit im Gleichgewicht. Nun ist es Zeit, die Schatten des Winters zu vergessen, die Macht des Lichtes wächst. Es ist Zeit, bei den vielen Entscheidungsmöglichkeiten, die uns geboten werden, jene zu ergreifen, die uns wichtig erscheinen. Bedauerlicherweise können wir aufgrund unserer unklaren Gefühle, Hoffnungen und Wünsche so gar nichts klar erkennen, welchem Weg wir zum Ziel unserer Wünsche folgen sollen, welche Entscheidungen getroffen werden müssen.
Macht aus Ideen einen Plan! Lasst euch sagen, der Weg ist das Ziel, denn oft hätten wir nie erlebt, was uns großes Glück brachte, hätten wir alles in naher Zukunft Geschehene bewusst bedacht. Habe den Mut, dich deines Willens zu bedienen! Spontanität ist jetzt genauso wichtig wie Pläne schmieden, denn das Glück ist ein Osterei, sein Inneres ist die Überraschung!
Am Fest des Frühlings sind wir in der Lage, das Schicksal zu wenden, denn nun wendet sich die Zeit zum Licht. Es ist nun Zeit, aus seinen Wünschen und Träumen zu erwachsen, seinen echten und freien Gefühlen zu folgen und Ausdruck zu verleihen. Gelebte Träume haben ihren Preis, aber was ist das Leben wert ohne ein paar Fehler?
Genauso unklar und nebulös wie unsere Pläne ist das Osterfest und seine Entstehung selbst. Die Expertenmeinungen scheiden sich in dem Gedanken, ob eine Göttin (E)ostrae (oder heute Ostara genannt) existiert oder nicht. Sie soll eine teutonische Mondgöttin gewesen sein, deren heiliger Monat als Ostara bezeichnet wurde. Ihr waren der weiße Hase und das Ei (als Weltenei, Inhalt aller Möglichkeiten) heilig. Nach der Göttin Eostrae ist übrigens das weibliche Hormon, das Östrogen, benannt. Jacob Grimm leitete ihren Namen aus den Werken des angelsächsischen Mönches Beda Venerabilis ab, der seinerzeits versuchte, für das Osterfest und die Geburt Christi ein einheitliches Datum festzulegen. Heute berechnet sich das christliche Osterfest nach dem gregorianischen Kalender, einem Mondkalender. Wenn du dich gefragt haben solltest, wieso Ostern immer an unterschiedlichen Wochenenden stattfindet, so hast du hier die Antwort: Das Osterfest findet immer am ersten Sonntag nach dem Vollmond nach dem Frühlingsäquinoktium statt. Selbstverständlich feiert die Kirche aber keine Vollmonde. Sollte der Vollmond auf diesen besonderen Sonntag fallen, findet das Fest am darauf folgenden Sonntag statt.
Das Christentum hat viele der das Äquinoktium begleitende Mythen integriert, um den neuen Christen Wiedererkennungserlebnisse zu verschaffen und ältere Mythen umzudeuten.
Dem Sabbat zum Frühlingsäquinoktium wird auch der Tag der Verkündung Marias zugewiesen und dann Lady Day genannt, statt Osterfest. Gabriel erschien Maria am 25.3. und da Maria nun auch mit göttlichem Samen neun Mondzyklen schwanger sein sollte, errechnet sich die Geburt darauf zu Weihnachten.
Ein anderer interessanter Mythos ist der um den auferstandenen Jesus Christus selbst, der von vielen Heiden als Sonnengott uminterpretiert wird (schließlich wird er ja zur Wintersonnenwende geboren). Zum Ostersonntag, nachdem seine Seele drei Tage in der Unterwelt weilte, vereinigt sich seine Seele wieder mit seinem Körper und Jesus steigt auf in die Oberwelt zu seinem Vater. Hier ergibt sich ein mythologischer Zufall, denn auch die Mondgöttinnen in vielen Mythen sind für drei Tage in der Unterwelt zu finden. Wir erinnern uns, sie begegnet in dieser Zeit dem Herrn des Todes, es herrscht zu dieser Zeit Neumond. Es ist sehr geschickt von den Christen, zu dieser Zeit Jesus Sieg über den Tod zu feiern, denn schließlich triumphiert nun das Licht über die Dunkelheit. 


Falk, Ostara 2010

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