April, April, er macht was er will!
Und wer will manchmal nicht April sein, launisch und spontan?
Dem sanften Flüstern im Wind folgen ...
Es ist nur ein Schritt, den wir gehen, dann stehen wir in einem Feld aus Frühlingsblumen.
Der Kirschblütenbaum weht seine Blüten in den Wind und wir greifen nach ihrer Hand.
Doch dann flüchtet sie und wir können nur ihrem Lachen folgen.
Bisweilen kann sie trotzig wie ein Kind sein,
Aus mildem Sonnenschein wird wilder Hagelsturm,
Folge ihrem Ruf, folge deinem Gefühl !!!
Der Frühling bringt uns in ein Wechselbad der Gefühle, noch ist es
kühl, doch die vielen Farben der erwachenden Pflanzen und der Tierwelt,
ihre Zartheit, die Wärme der frühen Sonne treiben uns nach draußen und
lassen uns alles viel klarer erkennen. Es ist Zeit der aufgehenden Saat.
Zum Frühlingsäquinox um den 21. März stehen Tag und Nacht, Licht und
Dunkelheit in vollkommenem Gleichgewicht, paradoxerweise fühlen wir uns
gar nicht in dieser Zeit im Gleichgewicht. Nun ist es Zeit, die
Schatten des Winters zu vergessen, die Macht des Lichtes wächst. Es ist
Zeit, bei den vielen Entscheidungsmöglichkeiten, die uns geboten werden,
jene zu ergreifen, die uns wichtig erscheinen. Bedauerlicherweise
können wir aufgrund unserer unklaren Gefühle, Hoffnungen und Wünsche so
gar nichts klar erkennen, welchem Weg wir zum Ziel unserer Wünsche
folgen sollen, welche Entscheidungen getroffen werden müssen.
Macht aus Ideen einen Plan! Lasst euch sagen, der Weg ist das Ziel,
denn oft hätten wir nie erlebt, was uns großes Glück brachte, hätten wir
alles in naher Zukunft Geschehene bewusst bedacht. Habe den Mut, dich
deines Willens zu bedienen! Spontanität ist jetzt genauso wichtig wie
Pläne schmieden, denn das Glück ist ein Osterei, sein Inneres ist die
Überraschung!
Am Fest des Frühlings sind wir in der Lage, das Schicksal zu wenden,
denn nun wendet sich die Zeit zum Licht. Es ist nun Zeit, aus seinen
Wünschen und Träumen zu erwachsen, seinen echten und freien Gefühlen zu
folgen und Ausdruck zu verleihen. Gelebte Träume haben ihren Preis, aber
was ist das Leben wert ohne ein paar Fehler?
Genauso unklar und nebulös wie unsere Pläne ist das Osterfest und
seine Entstehung selbst. Die Expertenmeinungen scheiden sich in dem
Gedanken, ob eine Göttin (E)ostrae (oder heute Ostara genannt) existiert
oder nicht. Sie soll eine teutonische Mondgöttin gewesen sein, deren
heiliger Monat als Ostara bezeichnet wurde. Ihr waren der weiße Hase und
das Ei (als Weltenei, Inhalt aller Möglichkeiten) heilig. Nach der
Göttin Eostrae ist übrigens das weibliche Hormon, das Östrogen, benannt.
Jacob Grimm leitete ihren Namen aus den Werken des angelsächsischen
Mönches Beda Venerabilis ab, der seinerzeits versuchte, für das
Osterfest und die Geburt Christi ein einheitliches Datum festzulegen.
Heute berechnet sich das christliche Osterfest nach dem gregorianischen
Kalender, einem Mondkalender. Wenn du dich gefragt haben solltest, wieso
Ostern immer an unterschiedlichen Wochenenden stattfindet, so hast du
hier die Antwort: Das Osterfest findet immer am ersten Sonntag nach dem
Vollmond nach dem Frühlingsäquinoktium statt. Selbstverständlich feiert
die Kirche aber keine Vollmonde. Sollte der Vollmond auf diesen
besonderen Sonntag fallen, findet das Fest am darauf folgenden Sonntag
statt.
Das Christentum hat viele der das Äquinoktium begleitende Mythen
integriert, um den neuen Christen Wiedererkennungserlebnisse zu
verschaffen und ältere Mythen umzudeuten.
Dem Sabbat zum Frühlingsäquinoktium wird auch der Tag der Verkündung
Marias zugewiesen und dann Lady Day genannt, statt Osterfest. Gabriel
erschien Maria am 25.3. und da Maria nun auch mit göttlichem Samen neun
Mondzyklen schwanger sein sollte, errechnet sich die Geburt darauf zu
Weihnachten.
Ein anderer interessanter Mythos ist der um den auferstandenen Jesus
Christus selbst, der von vielen Heiden als Sonnengott uminterpretiert
wird (schließlich wird er ja zur Wintersonnenwende geboren). Zum
Ostersonntag, nachdem seine Seele drei Tage in der Unterwelt weilte,
vereinigt sich seine Seele wieder mit seinem Körper und Jesus steigt auf
in die Oberwelt zu seinem Vater. Hier ergibt sich ein mythologischer Zufall,
denn auch die Mondgöttinnen in vielen Mythen sind für drei Tage in der
Unterwelt zu finden. Wir erinnern uns, sie begegnet in dieser Zeit dem
Herrn des Todes, es herrscht zu dieser Zeit Neumond. Es ist sehr
geschickt von den Christen, zu dieser Zeit Jesus Sieg über den Tod zu
feiern, denn schließlich triumphiert nun das Licht über die Dunkelheit.
Falk, Ostara 2010
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