Freitag, 30. September 2011

Opfer und Segen


Immer im Kreis geht das Rad - das des Lebens, das des Wachsens, das des Schaffens. Männlich und weiblich ergänzen sich, ermöglichen in ihrer Vereinigung das scheinbar Unmögliche: das Dazwischen und im Dazwischen das Magische, das Wandelnde. Unser Korn braucht den Wind und die Bienen für die Saat, es braucht das Feuer der Sonne für das Wachstum ebenso, wie das Wasser des Regens und die Nährstoffe der Erde und die Sicherheit und den Halt, die sie den Wurzeln bietet.

Reif ist das Getreide, 
und die Sonne glüht, 
morgens in der Frühe 
ziehn wir aus zum Schnitt... 

Und wie der Wind scharf wie unser Verstand bläst, so schneidet die Sichel durchs Korn und wirbelt auf, die Spelzen beim Dreschen und den Staub beim Mahlen. Und wie das Feuer in uns wilde und wollüstige Glut entfacht, so bäckt die Glut in den Öfen den Teig. Und wie das Wasser der Ursprung allen Lebens ist, so bringt der Trunk zum Brot willkommene Erfrischung. Und wie die Erde sich im Winter opfert und dem Tod hingibt, um neue Kraft zu sammeln, opfern wie einen Teil unserer Arbeit als Auslgeich für den Segen. 

Dabei geht es nicht nur um das wilde opfern von Gütern. Denn in einem richtigen Opfer steckt viel mehr: das eigene Potenzial, welches ich erst einmal erkennen muss und wo so oft Steine im Weg liegen, die flüstern: das kann ich doch nicht, das geht doch nicht. Aber wenn ich es wage und die Angst hinter mir lasse, eröffnet sich eine Wunderwelt. Manchmal durch kreatives Schreiben, manchmal durch schlichtes Aussprechen des Wortes "loslassen" oder wegschwitzen der alten Haut. Und plötzlich erspüren wir den Geist eines Ortes und können ihm in Mantras eine Form geben, wir entfalten uns im Poitanz den Göttern durchaus zur Freude und zurück bekommen wir schamanische Kraftorte und setianische Selbstermächtigungsenergien.

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