Auf den Feldern liegt morgens noch immer Raureif. Kein Kräutlein auf den Wiesen weit und breit. Die Brennesselschößlinge so winzig, dass wir erst nach langer, langer Suche genug für die Brennesselsuppe zum Ostara-Brunch gesammelt hatten. Die Finger brannten und Jörd hatte uns somit einmal mehr in Erinneung gerufen, in welchen Segenszeiten wir doch leben, mit unseren prallgefüllten Läden zu jeder Jahreszeit.
Gestärkt wanderten wir durch Gebüsch und Unterholz, auf der Suche nach Iduna mit ihren goldenen Äpfeln, der personifizierten Lebenskraft. In eine Nuss verwandelt konnte sie dem Eisriesen Thjazi entrissen werden, der anschließend den Flammen zum Opfer fällt, damit endlich, endlich wieder Frühling wird. Und wirklich: Die Sonne schaut um die Ecke und lauscht unseren Geschichten und Liedern zu Ehren von Bragi, Idunas Geliebten. Im goldenen Licht schaukeln unsere Opfereier am Baum fröhlich hin und her. Zu seinen Füßen ruhen die Nüsse als Samen für unsere Projekte unter einer dicken Schicht Erde und Gullinborstistaub - als Erinnerung an unseren Schwur, vollen Einsatz zu zeigen, und als Unterstützung. Möge alles sprießen und gedeihen.
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